Mi. 27.11.2024, 20 Uhr, Hölderlinturm, Bursagasse 6, 72070 Tübingen
Davon sind im mittleren Lebensalter viele betroffen: Die Pflege ihrer nunmehr alt gewordenen Eltern. Elisabeth Richters Roman „Letztes Zimmer“ ist etwas Besonderes: Manchmal ist er urkomisch und vergnüglich zu lesen, manchmal schießen plötzlich Tränen in die Augen. Elisabeth Richter erzählt wunderbar und auch schonungslos von der Tragik und Komik des Alterns von Mutter und Vater.
Gern stellen wir Ihnen passende Bilder und auch ein Exemplar des Buches oder eine Karte zur Verlosung zur Verfügung. Wir würden uns freuen, wenn Sie auf die Veranstaltung hinweisen oder über sie berichten oder das Buch besprechen möchten.
Mehr zum Buch:
Der Vater der Erzählerin Tina leidet an schleichender Demenz, die Mutter scheint blind zu werden und zunehmend verrückt. Schließlich bringt die Tochter – die selbst eine eigene Familie hat – ihre Eltern in einem Pflegeheim unter. Vor ihnen liegt ein mehrjähriger gemeinsamer Weg, auf dem die Eltern immer mehr von ihrer einstigen Substanz verlieren. Aber ein Charakter ändert sich nicht. Die Metamorphose der Eltern, die zu eigensinnigen Kindern werden, bedeutet für Tina das Ende ihres eigenen Kindseins. Neben dem Erleben der Ich-Erzählerin wird die Katastrophe geschildert, die Demenz für einen Menschen bedeutet, denn das Gefühlsleben bleibt vom geistigen Verfall unangetastet. Verrücktheit ist oft lustig – allerdings nur für die Zuschauer.
Die Protagonistin lebt, wenn sie ihre Eltern besucht, im verlassenen Elternhaus, das ist überfüllt mit Dingen … die Erinnerungen wachrufen. So hat der schmale intensive Roman auch Momente von Familien/Generationenromanen.
Erste Pressestimmen finden: „Ein sehr ehrliches Buch, das in Gedanken lange nachwirkt. Allen empfohlen.“ (Birgit König, ekz Bibliotheksservice, IN 2024/36) und: „Elisabeth Richter zeigt sich in ihrem ersten Roman als präzise Beobachterin zwischenmenschlicher Beziehungen und erzählt einfühlsam, wie ihren Figuren Vertrautes allmählich entschwindet – der Tochter die Eltern, den Eltern im Pflegeheim die gewohnte Umgebung und die Erinnerung an ihr Leben. […] Ernsthaftigkeit gekonnt verbunden mit Humor – eine schriftstellerische Qualität Elisabeth Richters“ (Caroline Hähnel, Nordkurier).
Elisabeth Richter studierte Pädagogik und Soziologie in Göttingen. Berufsjahre als Buchhändlerin, Internatslehrerin und -erzieherin, Familientherapeutin, Kulturjournalistin. Freie Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen, wiederholt Beiträge für DIE ZEIT, DAS MAGAZIN. Autorin von Kurzgeschichten. Mehrfache Preisträgerin, u.a. Brandenburgischer Literaturpreis. Sie lebt in einem Dorf in der Prignitz, Brandenburg.
Eintritt: 5,00 € / erm. 3,00 €