Montag, 17.4.2023, 18.30 Uhr, Brahmszimmer, Museumsgesellschaft, Wilhelmstraße 3, 72074 Tübingen
Selbstbestimmung ist ein zentrales Ziel feministischer Bewegungen. Wie wird die Reproduktionsmedizin diesem Ziel gerecht? Dazu gab und gibt es ganz unterschiedliche Antworten von „Frauen gegen Gentechnik und Reproduktionsmedizin“ bis hin zu queeren Personen mit ihren Interessen zur Umsetzung von Kinderwünschen heute. Die Frauengesundheitsbewegung der 80er Jahre in Deutschland widersetzte sich der Hospitalisierung von Geburten und damit gegen Bevormundung und Gewalt und gründete die ersten Geburtshäuser für eine selbstbestimmte Geburt. Heute gibt es auch erste queere Hebammenkollektive.
Weiterhin stellen sich jedoch alte wie neue Fragen: Wer hat Zugang zur Reproduktionsmedizin? Wen erreicht die außerklinische Geburtshilfe? Inwiefern werden in den verschiedenen Institutionen der Geburtshilfe Frauenpaare, nicht-binäre und trans Schwangere mitgedacht? Erste Studienergebnisse zu Erfahrungen queerer Personen in der Geburtshilfe machen auf massive Diskriminierungserfahrungen aufmerksam. Wie kann diesen Diskriminierungen entgegengewirkt werden? Welche Konfliktlinien zeigen sich aktuell in (queer)feministischen Diskursen rund um Schwangerschaft und Geburt und wie kann eine solidarische Debatte gelingen?
Am 17. April 2023 findet die zweite Podiumsdiskussion der tifs-Veranstaltungsreihe „(Queer)Feminismen im Dialog – Elternschaft in Bewegung“ statt. Wir diskutieren gemeinsam mit:
Silke Weyreter Dipl.-Päd., Geburtsvorbereiterin, Hebamme, eine Tochter, aktiv in der Frauengesundheitsbewegung der 80er Jahre und der Bewegung für eine selbstbestimmte Geburt, Hebamme im Geburtshaus Tübingen seit 2014
Valo Christiansen Autor*in, Slam-Poet*in und Lektor*in im Sensitivity Reading, hält Vorträge und Workshops zu Sprache, Gender und Queerness, identifiziert sich als nicht-binär trans und hat vor kurzem ein Kind zur Welt gebracht
Theresa Richarz Juristin, queere Perspektive auf Reproduktionsmedizin, Autorin der Artikel „Lesbische Elternschaft“ und „Schwule Elternschaft“ im Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt, die Referent*innen sind vor Ort. Wir freuen uns auf die Begegnung. Sie wird aber auch via Zoom übertragen.
Wir bitten um Anmeldung unter info(at)tifs.de bis zum 7. April 2023 unter Angabe dazu, ob Sie in Präsenz oder online teilnehmen wollen.