Fr. 24.5.24, 19.30 Uhr, Landestheater Tübingen, Eberhardstraße 6, 72072 Tübingen
Der neue Farbfernseher ist da! Das muss gefeiert werden! So treffen sich
Erna, Grete und Mariedl in ihrer Wohnküche, um gemeinsam die Papstmesse anzuschauen. Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat‘s einen. Da will man schon mal „den ganzen Lebensschmutz vergessen“.
Man spricht über Dackelliebe, die Familie, Gott und die Welt und
versucht sich in ein besseres Leben zu träumen. Am Ende wird man aber doch immer nur auf seine eigene Existenz zurückgeworfen und hackt stattdessen lieber aufeinander ein. In Tiraden verschaffen sich die drei Luft, schreien und phantasieren sich aus ihrem verunglückten Dasein heraus, schwingen sich auf zu den Präsidentinnen ihrer eigenen Welt und geraten in einen Streit darüber, wer am meisten aus seinem Leben gemacht hat: Ein Kampf um Anerkennung, der sich in einen absurden Rausch aus Religiosität, Geilheit und Verdrängung entlädt – ein Kampf um Leben und Tod.
Mit „Die Präsidentinnen“ schuf Dramatiker-Punk Werner Schwab drei schillernde Frauenfiguren, ein irres Sprachkunstwerk, einen der komischsten Texte, die man auf die Bühne bringen kann und einen aberwitzigen Ritt durch die Abgründe menschlichen Daseins.